- Lehre
- Graduiertenförderung
- Ludwig Rosenberg Kolleg
- Wer war Ludwig Rosenberg
- Konstantin Baehrens
- Claudia Boujeddayn (abgeschlossen)
- Christoph Gollasch
- Anna Junge (assoziiert)
- Anja Jungfer
- Enrico Rosso (assoziiert)
- Jakob Stürmann (abgeschlossen)
- Ania Szyba
- Nicos Tzanakis Papadakis (abgeschlossen)
- Shmuel Vardi
- Sebastian Venske, geb. Kunze (assoziiert)
- Frank Voigt (abgeschlossen)
- Doktorand*Innen
Konstantin Baehrens
Studium der beiden Fächer Philosophie und Literaturwissenschaft (Germanistik) an der Universität Potsdam mit einem Auslandssemester (Erasmus-Stipendium) an der Université Stendhal (Grenoble-III) in Frankreich und als Nebenhörer an der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Universität Berlin. Von März 2007 bis Juni 2009 studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Ethik und Ästhetik des Instituts für Philosophie an der Universität Potsdam. Abschluss mit einer Arbeit zu Walter Benjamins Geschichtsphilosophie.
2012/13: Teilstipendium der Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) der Philosophischen Fakultät an der Universität Potsdam zur Beförderung der Bewerbung um ein Promotionsstipendium
seit 2014: Kollegiat des Ludwig Rosenberg Graduiertenkollegs als Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung
2016 Förderpreisträger (gemeinsam mit Jan Loheit, Nicos Tzanakis-Papadakis und Frank Voigt): „Walter Benjamin Nachwuchs-Workshop“, ausgeschrieben von der International Walter Benjamin Society, dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und dem Walter Benjamin Archiv
seit dem Wintersemester 2017/18: assoziiert am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
2018: Förderung durch die Stiftung Zeitlehren, Karlsruhe
2020/21: Stipendium des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Promotionsprojekt
Wider das Vorurteil. Zeitgenössische Untersuchungen zur NS-Ideologie durch Philosophen jüdischer Herkunft (Arbeitstitel)
Angesichts der NS-Diktatur sahen sich auch Philosophinnen und Philosophen, die sich sonst kaum öffentlich politisch äußerten und die eigene Theorie von expliziten Gesellschaftsbezügen weitgehend freihielten, in außerordentlichem Maße veranlasst, sich mit der Frage der gesellschaftlichen Relevanz ihrer eigenen intellektuellen Tätigkeit auseinanderzusetzen, zumal wenn sie selbst von Verfolgungen betroffen waren. Die Dissertation behandelt philosophiegeschichtliche Untersuchungen zur NS-Ideologie von Philosophen jüdischer Herkunft, die zwischen 1933 und 1945 entstanden, auch wenn sie oft erst nach dem Zweiten Weltkrieg, teilweise in überarbeiteter Form, veröffentlicht wurden. Die verschiedenen Studien werden bezüglich ihrer Kritiken von unterschiedlich definiertem ‚Irrationalismus‘, ihrer Konzeptionen von Humanismus und spezifisch deutscher historischer Entwicklung, hinsichtlich ihrer historischen Verortung und ideologietheoretischen Deutung des Antisemitismus und des Massenmords am europäischen Judentum und nicht zuletzt ihrer Methoden der Philosophiegeschichtsschreibung und ihrer Einschätzungen der historisch-gesellschaftlichen Relevanz von Philosophie vergleichend miteinander in Beziehung gesetzt. Im Zentrum der Untersuchung steht die Entwicklung der Theorie von Georg Lukács, dessen Theorie zunächst vor allem im Umfeld von Gewerkschaften und Parteien diskutiert wurde, in denen er organisiert war, bevor durch exilierte Intellektuelle und mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine breitere internationale Rezeption einsetzte. In historisch-systematischer Perspektive werden soziale wie politische Entstehungs- und Rezeptionsbedingungen der Studien ebenso einbezogen wie ihr konzeptueller Gehalt für aktuelle Auseinandersetzungen mit der NS-Vergangenheit – auch in der Philosophie – und dem Problem des Antisemitismus.
Publikationen
als Mitherausgeber
Frank Voigt, Nicos Tzanakis Papadakis, Jan Loheit und Konstantin Baehrens (Hg.): Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins. Hamburg: Argument 2019.
Helmut Peitsch in Verbindung mit Konstantin Baehrens, Ira Diedrich, Christian Ernst, Christoph Kapp, Jacob Panzner, Ulrike Schneider und Frank Voigt (Hg.): Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung. Deutsche Vergangenheit im europäischen Kontext. Berlin, Boston: de Gruyter 2019. (DOI: https://doi.org/10.1515/9783050093932)
als Heftredakteur
[zusammen mit Jan Rehmann (Hg.), Michael Rahlwes, Beat Dietschy, Wolfgang Fritz Haug, Peter Jehle, Jan Loheit, Ilse Schütte, Thomas Weber:] Aktualisierung Blochs. Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Nr. 325, 60. Jg. (2018), H. 1.
[zusammen mit Peter Jehle (Hg.), Jan Loheit, Wolfgang Fritz Haug, Johannes Lütkepohl, Frank Voigt, Thomas Weber:] Peter Weiss und die Aktualität der Ästhetik des Widerstands. Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Nr. 316, 58. Jg. (2016), H. 2.
Aufsätze und Artikel
Briefwechsel mit Georg Lukács (1938/39). In: Anna Seghers-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Hg. v. Carola Hilmes und Ilse Nagelschmidt. J. B. Metzler: Stuttgart 2020, S. 228-234.
„Das Staunen darüber, daß die Dinge, die wir erleben, […] ‚noch‘ möglich sind, ist kein philosophisches.“ Anna Seghers, Georg Lukács und Ernst Bloch angesichts von Nazismus und Holocaust in den Diskussionen um Humanismus, Expressionismus und Realismus. In: Argonautenschiff. Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft, Nr. 27 (2019), S. 77-89.
[zusammen mit Frank Voigt:] „Die Problemgeschichte wird tatsächlich zur Geschichte der Probleme.“ ‚Geschichtliche Totalität‘ und ‚Augenblick‘ bei Walter Benjamin und Georg Lukács. In: Frank Voigt, Nicos Tzanakis Papadakis, Jan Loheit, Konstantin Baehrens (Hg.): Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins. Hamburg: Argument 2019, S. 193-242.
Diskursrelevanz der ‚Generation‘. Zur Diskussion um „Das Problem der Generationen“ von Karl Mannheim bei Richard Alewyn, Werner Krauss und Helmuth Plessner. In: Helmut Peitsch et al. (Hg.): Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung. Deutsche Vergangenheit im europäischen Kontext. Berlin, Boston: de Gruyter 2019, S. 65-91.
Theorien über Antisemitismus und Irrationalismus. NS-Ideologie und ihre Kritik aus der Perspektive von Philosophen jüdischer Herkunft. In: DIALOG, Nr. 79, 20. Jg. (2018), H. 2, S. 4.
Antisemitismus als „Fetischisierung“. Monographien von Otto Heller, Ernst Ottwalt und Hans Günther um 1933. In: Markus Börner, Anja Jungfer, Jakob Stürmann (Hg.): Judentum und Arbeiterbewegung. Das Ringen um Emanzipation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Berlin, Boston: de Gruyter 2018 (Europäisch-jüdische Studien – Beiträge, Bd. 30), S. 319-336.
Intellektuelle Verantwortung. Über relative Autonomie künstlerischer wie theoretischer Literatur und soziale Relevanz geistiger Arbeit. In: Lukács 2016. Jahrbuch der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft, 16. Jg. (2016), S. 215-241.
„[D]en ganzen Menschen“. Lukács’ humanistische Anthropologie und die Literatur der deutschen Klassik. In: links. Rivista di letteratura e cultura tedesca – Zeitschrift für deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft, XVI. Jg. (2016), S. 25-34.
Einleitung zu Georg Lukács: Warum sind Demokratien den Autokratien überlegen? und Das wirkliche Deutschland. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 63. Jg. (2015), H. 2, S. 358-366. (Aus dem Nachlass edierte Aufsätze: ebd., S. 367-395.)
Mediale ‚Organisierung‘ des ‚Leibraums‘ durch ‚zweite Technik‘. Zu Walter Benjamins ‚anthropologischem Materialismus‘. In: Marc Berdet, Thomas Ebke (Hg.): Anthropologischer Materialismus und Materialismus der Begegnung. Vermessungen der Gegenwart im Ausgang von Walter Benjamin und Louis Althusser. Berlin: Xenomoi 2014 (Philosophische Kontexte, Bd. 4), S. 163-187.
Rezensionen und Tagungsberichte
[Rezension:] Georg Lukács: Ästhetik, Marxismus, Ontologie. Ausgewählte Texte. Hg. u. m. e. Einl. v. Rüdiger Dannemann u. Axel Honneth [2021]. In: Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Nr. 338, 64. Jg. (2022), H. 1, [im Erscheinen].
[zusammen mit Jan Loheit, Nicos Tzanakis Papadakis und Frank Voigt:] Workshop-Bericht. Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins. Workshop vom 24.3.-27.3.2017 am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. In: International Walter Benjamin Society, [01.06.2017]: <http://walterbenjamin.info/wp-content/uploads/2016/08/material_u_begriff_workshop_bericht_final.pdf>.
[Rezension:] Tobias Morawski: Reclaim Your City. Urbane Protestbewegungen am Beispiel Berlins [2014]. In: Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Nr. 318: Migration und städtisches Leben, 58. Jg. (2016), H. 4, S. 612-613.
[Rezension:] Ulrich Sieg: Geist und Gewalt. Deutsche Philosophen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 67. Jg. (2015), H. 3/4, S. 319-322.
Verdikt und Trauerspiel. Ein Rezensionsessay zu Lukács, mit Seitenblicken auf Adorno [Rezension zu: Michael J. Thompson (Hg.): Georg Lukács Reconsidered. Critical Essays in Politics, Philosophy and Aesthetics; und Timothy Bewes/Timothy Hall (Hg.): Georg Lukács: The Fundamental Dissonance of Existence. Aesthetics, Politics, Literature]. In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 65. Jg. (2013), H. 4, S. 394-405.
Tagungsbericht Opfer, Täter, Jedermann? „DDR-Zeitzeugen“ im Spannungsfeld von Aufarbeitung, Historisierung und Geschichtsvermittlung. 14.02.2013-15.02.2013, Potsdam. In: H-Soz-u-Kult, 03.05.2013, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4787>. (Druckfassung in: Christian Ernst (Hg.): Geschichte im Dialog? ‚DDR-Zeitzeugen‘ in Geschichtskultur und Bildungspraxis. Schwalbach/Ts.: Wochenschau 2014, S. 293-303.)
Vorträge
Arbeiten mit unveröffentlichtem Material: Die Schließung des Lukács-Archivs in Budapest. Vortrag im Rahmen des Kolloquiums der Stiftung Zeitlehren im Museum Judengasse, Frankfurt am Main; 14. März 2019.
Zu Karl Mannheims Begriff der ‚Generation‘. Kurzpräsentation bei der Buchvorstellung „Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung“ am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg; 20. Dezember 2018; ebenfalls in der Wissenschaftsetage des Bildungsforums Potsdam; 7. Mai 2019.
„Das Staunen darüber, daß die Dinge, die wir erleben, […] ‚noch‘ möglich sind, ist kein philosophisches“. Anna Seghers, Georg Lukács und Ernst Bloch in den Diskussionen um Expressionismus, Realismus und Humanismus. Vortrag auf der 28. Jahrestagung der Anna-Seghers-Gesellschaft „Anna Seghers und Bertolt Brecht im Kontext literarischer Debatten“, an der Universität Potsdam; 24. November 2018.
“The astonishment that the things we are experiencing [...] are ‘still’ possible is by no means philosophical”: Georg Lukács’s and Ernst Bloch’s accounts on ideological preconditions of Nazism and holocaust. Vortrag auf der Konferenz „Taking On The Right“ an der SOAS, University of London; 10. November 2018.
Antisemitismus als „Zerstörung der Vernunft“ bei Georg Lukács. Vortrag im Rahmen des Workshops „Die Shoah in der DDR-Literatur“, organisiert von Prof. Dr. Irmela von der Lühe und Prof. Dr. Helmut Peitsch am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg; 9. Februar 2018.
„Unter den Waffen schweigen die Musen“? Lukács’ ‚Erbe‘ und Benjamins ‚Rettung‘ von Franz Mehring. Vortrag im Rahmen des interdisziplinären Workshops „Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins“, im Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin; 24. - 26. März 2017.
Haltungen zum Antisemitismus in Monographien aus der deutschsprachigen Arbeiterbewegung um 1933. Vortrag auf der interdisziplinären Tagung „Streben nach Emanzipation? Judentum und Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert“, ausgerichtet vom Ludwig Rosenberg Kolleg, Akademie des Jüdischen Museums Berlin; 31. Januar - 2. Februar 2016.
“The Entire Human Being”: Lukács’s Humanist Anthropology and German Classic Literature. Vortrag auf der interdisziplinären Tagung „Versuche über den Roman: Life and Literature after Lukács“, 26th Annual Graduate Student Conference, German Department der Yale University; 10. - 11. April 2015.
Mediale ‚Organisierung‘ des ‚Leibraums‘ durch ‚zweite Technik‘. Zu Walter Benjamins ‚anthropologischem Materialismus‘. Vortrag auf der Tagung „Anthropologischer Materialismus und Materialismus der Begegnung. Vermessungen der Gegenwart im Ausgang von Walter Benjamin und Louis Althusser“, deutsch-französische Sommerschule am Institut für Philosophie der Universität Potsdam; 16. - 20. Juli 2012.
Lehre
Sommersemester 2015: Zur Wahrnehmung des Antisemitismus in der deutschsprachigen Arbeiterbewegung, 1920-1945 (Universität Potsdam, Historisches Institut / Institut für Jüdische Studien; gemeinsam mit Priv. Doz. Dr. phil. habil. Gideon Botsch)
Kontakt: baehrens(at)uni-potsdam.de