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April 1933
April 1933 – „das Volk hat gaffend und schweigend zugesehen“
Aus dem Tagebuch der Berliner Ärztin Hertha Nathorff, 1. April 1933:
„Juden-Boykott. Mit Flammenschrift steht dieser Tag in mein Herz eingegraben. Daß so etwas im 20. Jahrhundert noch möglich ist. Vor allen jüdischen Geschäften, Anwaltskanzleien, ärztlichen Sprechstunden, Wohnungen stehen junge Bürschchen in Uniform mit Schildern ‚Kauft nicht bei Juden‘, ‚Geht nicht zum jüdischen Arzt‘, ‚Wer beim Juden kauft, der ist ein Volksverräter‘, ‚Der Jude ist die Inkarnation der Lüge und des Betruges‘. Die Arztschilder an den Häusern sind besudelt und zum Teil beschädigt, und das Volk hat gaffend und schweigend zugesehen. Mein Schild haben sie wohl vergessen zu überkleben. Ich glaube, ich wäre tätlich geworden.“