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08/22 Johanna Spyri: Heidi (1880/81)
Johanna Spyri: Heidi (1880/81)
Die Vorstellung des bekannten Kinder-/Jugendbuches in diesem Zusammenhang mag auf den ersten Blick verwundern – haben die Erlebnisse des kleinen Mädchens in der idyllischen Schweizer Bergwelt zwar bis heute nichts von ihrer Faszination verloren, doch den „Jüdischen Literaturen“ sind sie kaum zuzuordnen. Eine aktuelle Ausstellung im Jüdischen Museum München, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Heidiseum (bei Zürich), eröffnet eine in Deutschland wenig bekannte Perspektive auf diesen Klassiker. 1946 wurde „Heidi“ erstmals ins Hebräische übersetzt und konnte in Palästina/Israel an aktuelle Themen anschließen: In dem Schicksal des von Heimatverlust bedrohten Waisenkindes spiegelten sich die Erfahrungen zahlreicher jüdischer Mädchen und Jungen. Darüber hinaus korrespondierte die Naturverbundenheit der im Untertitel als „Tochter der Alpen“ oder auch „Tochter der Berge“ bezeichneten Protagonistin mit dem ländlich-landwirtschaftlich ausgerichteten Leben der Kibbuzim.
Ein besonderes Exponat der Ausstellung ist eine Erstausgabe der hebräischen Übersetzung, die der aus Prag stammende Autor Max Brod einst verschenkte: Wie der handschriftlichen Widmung zu entnehmen ist, überreichte er es Eva/Chava Hoffe, der jüngeren Tochter seiner Mitarbeiterin Ilse Ester Hoffe, 1946 zum zwölften Geburtstag. Für den deutschsprachigen Zionisten Brod, so scheint es, gehen in dieser Ausgabe die moderne hebräischsprachige Kultur und die literarische Tradition der „Welt von Gestern“ eine fruchtbare Symbiose ein.
Anne-Dorothea Ludewig hat diese spezielle Ausgabe in der Ausstellung "Heidi in Israel. Eine Spurensuche" im Jüdischen Museum München entdeckt:
https://www.juedisches-museum-muenchen.de/ausstellungen/heidi-in-israel-eine-spurensuche