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Weimars Republikaner: Deutsche Jüdinnen und Juden in demokratischen und pazifistischen Organisationen der Zwischenkriegszeit (1918 –1933)
Europäisch-jüdische GeschichteBearbeiter: Lutz Fiedler
„Der Saal ist gut gefüllt, allerdings nur ein Prozent des deutschen Volkes vertreten – das jüdische“, notierte der Journalist Ernst Feder anlässlich einer Veranstaltung der Deutschen Liga für Menschenrechte in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Mochte der 1914 als „Bund Neues Vaterland“ gegründete Zusammenschluss auch keine jüdische Organisation sein, so war die Deutsche Liga für Menschenrechte dennoch eine Vereinigung, die mit ihrem pazifistischen, demokratischen und universalistischen Selbstverständnis ein Anlaufpunkt von einer Vielzahl deutscher Jüdinnen und Juden wurde: Albert Einstein, Stefan Zweig, Kurt Tucholsky und Berthold Jacob, aber auch Ernst Julius Gumbel und Ernst Feder. Zusammen mit der Geschichte des parallel aktiven Republikanischen Richterbundes mit dem manche Personalunion bestand, soll die Rekonstruktion des Wirkens der Deutschen Liga für Menschenrechte als ein neuer Zugang zur Geschichte der Weimarer Republik und dem gemeinsamen Engagement deutscher Juden und Nichtjuden um ihren demokratischen Charakter.
Drei Themenkomplexe rücken dabei ins Zentrum: Erstens die Entstehung einer deutschen pazifistischen Bewegung, die in der Zwischenkriegszeit und im Rahmen der Liga für Menschenrechte international vernetzt war und auf zivilgesellschaftlicher Ebene ein System kollektiver Sicherheit und Verrechtlichung zu befördern suchte; zweitens – im Verbund mit dem Wirken des 1922 gegründeten Republikanischen Richterbunds – das öffentliche Auftreten gegen politische Gewalt und rechtsradikale Fememorde in der Weimarer Republik und gegen Formen antidemokratischer „politischer Justiz“ (Otto Kirchheimer) in ihren Institutionen. Angesichts der politischen Verfolgung, die die Angehörigen beider Organisationen im Zuge der Machtübertragung an die Nationalsozialisten erlitten haben, sollen am Beispiel von ausgewählten Lebenswegen drittens deren Aktivitäten im Kampf gegen den Nationalsozialismus sowie dessen politischer, juristischer und gesellschaftlicher Analyse (Ernst Fraenkel, Otto Kirchheimer, Kurt R. Grossmann, Robert W. Kempner) rekonstruiert werden.