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Walter Boehlich-Bibliothek
Titel aus der Privatbibliothek von Walter Boehlich
Walter Boehlich (1921–2006), geboren am 16. September 1921 in Breslau, war ein Literaturkritiker, Publizist und Übersetzer. Nach dem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte war er zunächst Assistent des Romanisten Ernst Robert Curtius und lehrte ab 1951 als Lektor in Dänemark und Spanien. 1959 wurde er Cheflektor des Suhrkamp Verlags, den er 1968 im Streit verließ. Als Lektor hat er maßgeblich das Profil des Verlags geprägt, das als „Suhrkamp-Kultur“ sprichwörtlich wurde. In der sammlung insel gab er Quelleneditionen von Georg Gottfried Gervinus und Karl Gutzkow heraus. Sein Dokumentenband zum Berliner Antisemitismusstreit um Heinrich Treitschke (1879/80) prägte den bis heute gängigen Begriff in der Geschichtswissenschaft.
Walter Boehlich wurde zu einem der wichtigsten radikaldemokratischen Kritiker der Nachkriegszeit. Seit 1950 bis weit in die 90er Jahre hinein schrieb er unter anderem für Die Zeit, arbeitete für den Rundfunk und kommentierte das Zeitgeschehen seit 1979 in der Titanic.
Walter Boehlich wirkte als unermüdlicher Herausgeber – so editierte er den Briefwechsel zwischen Sigmund Freud und Eduard Silberstein – und übersetzte aus sieben Sprachen Autoren wie Sören Kierkegaard, Tanja Blixen, Hermann Bang, Marguerite Duras, Ramón José Sender, Virginia Woolf und andere.
In Kooperation mit der Stadt-und Landesbibliothek Potsdam wird seine Bibliothek seit 2013 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht - auch durch die Lesereihe „Boehlichs Bücher – Weltliteratur wiederentdeckt“. Die Walther Boehlich-Bibliothek umfasst ca. 14.600 Bände aus den Gebieten Geschichte, Literaturwissenschaft und Literatur.
Literatur
Boehlich, Walter, Walter Boehlich. Kritiker. Berlin: Akademie Verlag, 2011.
#14 Jüdische Geschichte Kompakt - Walter Boehlich - ein Literaturkritiker und seine Bibliothek