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Ernst A. Simon-Bibliothek
Titel aus der Privatbibliothek von Ernst A. Simon
Ernst Akiba Simon (1899-1988) wurde am 15. März 1899 in Berlin geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik in Berlin und Heidelberg und wurde 1923 mit einer Arbeit über Ranke und Hegel bei Herrman Oncken promoviert. Nach dem Staatsexamen 1926 in Frankfurt am Main war Simon bis 1928 als Redakteur für die von Martin Buber mit herausgegebene Zeitschrift Der Jude tätig. Durch Gershom Scholem kam er zunächst als Schüler, dann als Lehrer an das Freie Jüdische Lehrhaus in Frankfurt am Main und wirkte dort bis zu seiner Emigration nach Palästina im Jahr 1928.
Seine Auseinandersetzung mit den Traditionen des Judentums wurden entscheidend durch Martin Buber geprägt. Auf dessen Bitte hinkehrte Simon 1934 für ein knappes Jahr nach Deutschland zurück, um mit Buber und Leo Baeck Konzepte für die Bildungsarbeit der deutschen Juden zu entwickeln. 1939 wurde Simon Dozent für Geschichte und Philosophie der Pädagogik und 1950 Professor für Pädagogik an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er war entscheidend am Aufbau des israelischen Erziehungs- und Bildungswesens beteiligt.
Simon engagierte sich Zeit seines Lebens als Vordenker einer jüdisch-arabischen Verständigung und war ein steter Gesprächspartner im jüdisch-christlichen Dialog. Er gehörte 1955 zu den Mitbegründern des Leo Baeck Instituts. Zahlreiche Vortragsreisen führten den „Brückenbauer“, wie ihn Buber einmal nannte, immer wieder nach Deutschland. Ernst Simon starb 1988 in Jerusalem.
Im Sommer 2000 wurde die 12.000 Bände umfassende Bibliothek durch das Moses Mendelssohn Zentrum erworben. Ihre thematischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Philosophie, insbesondere jüdische Philosophie, Zionismus, jüdische Geschichte, Erziehungswissenschaften und Literatur.
Literatur
Schwarz, Johannes Valentin, Ernst Simon : „Wie würde ich ohne Bücher leben und arbeiten können?“. In: „Wie würde ich ohne Bücher leben und arbeiten können?“: Privatbibliotheken jüdischer Intellektueller im 20. Jahrhundert. (Neue Beiträge zur Geistesgeschichte, 8) Berlin 2008, S. 333-351.