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Dialog # 94 / Oktober 2022
1 / Intro
Liebe Freundinnen und Freunde des Moses Mendelssohn Zentrums,
mit dieser Ausgabe erhalten Sie erstmals den DIALOG als elektronischen Newsletter. Dieser wird künftig zweimal im Jahr versandt, zusätzlich zu zwei Print-Ausgaben.
Nach der Sommerpause, in der wir drei Henriette Hertz-Fellows und zahlreiche Gäste zu einem Hackathon DH Jewish bei uns willkommen heißen durften, begrüßen wir Sie wieder mit einem vielseitigen Programm – so geht eine neue Staffel des Podcast Jüdische Geschichte Kompakt online und das Semester beginnt mit einer neuen Vortragsreihe zu „Mendelssohns Erbe(n)“. Zudem freuen wir uns, neue Kolleginnen am MMZ begrüßen zu können – sowohl als Gastwissenschaftlerinnen (Cathy Gelbin und Agnieszka Wierzcholska) wie auch in neuen Forschungsprojekten, wie etwa dem DFG-Projekt „Jüdisches Filmerbe“.
2 / Veranstaltungsreihe
MMZ-Vortragsreihe „Mendelssohns Erbe(n). Über jüdische Aufbrüche in die Moderne“
Moses Mendelssohn gilt als der unbestrittene „Begründer des modernen Judentums“ und Wegbereiter der Haskala, der jüdischen Aufklärung. In der neuen Vortragsreihe des MMZ, die von Oktober 2022 bis März 2023 stattfindet und von Lutz Fiedler und Werner Tress konzipiert ist, werden in acht Vorträgen herausragende jüdische Persönlichkeiten des langen 19. Jahrhunderts portraitiert, weiblich-jüdische Geschichtserfahrungen vorgestellt sowie allgemein nach der Grundkonstellation eines deutsch-jüdischen Weges in die Moderne gefragt.
Weitere Informationen unter: https://www.mmz-potsdam.de/aktuelles/veranstaltungen/mendelssohns-erben-ueber-juedische-aufbrueche-in-die-moderne
3 / Projekte
Vernetzungstreffen zum Gedenken an die Bücherverbrennung
Zum 90. Mal jährt sich nächstes Jahr die Bücherverbrennung, bei der verschiedene nationalsozialistische Gruppierungen Bücher von jüdischen und politisch unerwünschten Schriftsteller:innen auf öffentlichen Plätzen verbrannten. Das Moses Mendelssohn Zentrum lud aus diesem Anlass verschiedene Akteur:innen aus Brandenburg zu einem Vernetzungstreffen ein, um Kooperationen zu fördern, einen Diskurs über die aktuelle Erinnerungskultur zu ermöglichen und geplante Veranstaltungen aufeinander abzustimmen.
Neue EU-Studie gemeinsam mit den Universitäten in Prag und Krakow
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem MMZ und dem Centre for the Study of the Holocaust and Jewish Literature an der Karls-Universität Prag bekommt neuen Schwung: Ab Oktober 2022 fördert das Erasmus-Plus-Programm der Europäischen Union eine gemeinsame empirische Studie zum Thema “Jews, Muslims and Roma in the 21st Century Metropolises: Reflecting on Polyphonic Ideal and Social Exclusion as Challenges for European Cohesion”. An dieser Studie beteiligen sich auch Politikwissenschaftler der Jagiellonen Universität Krakow.
4 / Berichte
Digital Humanities – Jewish Hackathon zum jüdischen Kulturerbe
Vom 15.–18. September kamen knapp 40 internationale Wissenschaftler:innen aus dem Bereich Digital Humanities und den Jüdischen Studien zum DH Jewish Hackathon zusammen. Ziel war es zu erproben, welche Potenziale die Digitalisierung bietet, um das weltweit erhaltene jüdische Kulturerbe zu erforschen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Potsdamer Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften und dem MMZ gemeinsam mit den Fellows Yael Netzer, Itay Marienberg-Milikowsky und Gerben Zaagsma.
Weitere Informationen, insbesondere zu den Projekten unter: https://www.uni-potsdam.de/de/digital-humanities/aktivitaeten/henriette-herz-hackathons/dhjewish-hackathon und #DHJewish2022
Das Moses Mendelssohn Zentrum zu Besuch in Steckelsdorf-Ausbau
Wie bereits im letzten Dialog (vgl. #93) berichtet, erarbeitet das MMZ eine Online-Datenbank zu Stätten der Hachschara. Nach Besichtigung der ehemaligen Hachschara-Stätte Ahrensdorf und einer Ausstellung zum Thema in Trebbin (Bericht ebenso Dialog #93), folgte ein Besuch der einstigen Hachschara-Stätte Steckelsdorf-Ausbau nahe Rathenow. Engagierte Bürger:innen setzen sich dort dafür ein, die Geschichte sichtbar zu machen.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter: https://juden-in-brandenburg.de/hachschara-zu-besuch-in-steckelsdorf-ausbau/
Jüdisch-christliche Erfahrungen in Schweden und Deutschland
Zur internationalen Konferenz „Jewish-Christian Contacts. Past and Present. Sweden and Germany Compared“ luden Mitte September vier Forschungseinrichtungen an die Södertörn University bei Stockholm ein, darunter auch das MMZ. Forscher:innen aus Skandinavien, Deutschland, Israel, Kroatien, Österreich und Russland gingen dem Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden beider Länder nach. Biographien wie die des Hebraisten Johann Böschenstein, des Rabbiners Immánuel Löw und des liberalen Reformers David Friedländer wurden ebenso vorgestellt wie heutige – schwedische wie deutsche – theologische Sichtweisen auf Israel und den Nahostkonflikt. Thematisiert wurden schwedisch-christliche Rettungsaktionen für deutschsprachige Jüdinnen und Juden während der 1930er/40er Jahre wie mittelalterliche Schriften voller antijudaistischer Stereotype. Der Konferenz wird sich eine Sonderausgabe der Zeitschrift „Nordisk Judaistik. Scandinavian Jewish Studies“ widmen.
„Rilke und das Judentum“ – Rilke-Treffen in Gerleve vom 23.–25. September
Im Werk Rilkes finden sich kaum Referenzen zu Juden und Judentum, einige wenige Äußerungen sind in persönlichen Briefen gefallen, die umfangreichsten in der Korrespondenz mit der Dichterin Ilse Blumenthal-Weiss. Dass Rilke darin sowohl Antisemitismen verwendet als auch den jüdischen Glauben idealisiert, markiert das Spannungsfeld des Rilke-Treffens, veranstaltet von der Rilke-Gesellschaft in Kooperation mit dem MMZ und der WAG. Die Beiträge, die eine differenzierte Annäherung an Rilkes Einstellung zum Judentum aufzeigen, werden in den Rilke-Blättern nachzulesen sein.
Link zum Rilke-Treffen: http://www.rilke.ch
5 / Mediathek
„Das besondere Buch“
Die Kategorie „Das besondere Buch“ ist seit 2022 ein neues Social Media Format des MMZ. Jeden Monat wird ein Buch von einer*m Kolleg*in vorgestellt, das beispielsweise inhaltlich, aufgrund seiner Editionsgeschichte oder auch Rezeption hervorsticht. Ziel ist es, mehr Sichtbarkeit für jüdische Literaturen zu erzeugen und neue oder aktuelle Perspektiven auf die ausgewählten Bücher zu ermöglichen. Die Beiträge werden auf Facebook, Twitter und Instagram gepostet, um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen, sind aber auch über die MMZ-Homepage zugänglich:
https://www.mmz-potsdam.de/mediathek/social-media-reihen/das-besondere-buch
Podcast Jüdische Geschichte Kompakt
Der Podcastkanal Jüdische Geschichte Kompakt wird gemeinsam vom MMZ und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg, betrieben und von Miriam Rürup und Björn Siegel herausgegeben. Jeden ersten Freitag im Monat werden neue Einblicke in die jüdische Geschichte und Gegenwart eröffnet. Die siebte Staffel wendet sich diesmal aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema „Judentum und Sexualität“ zu. In der ersten Folge sprechen Anna-Dorothea Ludewig und Lutz Fiedler (MMZ) mit den Kurator:innen der Ausstellung „Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ vom Jüdischen Museum in Wien.
Link zum Intro: https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/33-intro-staffel-7
Link zur Folge: https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/32-love-me-kosher-juedisches-museum-wien
MMZ-Vortragsreihe online auf Vimeo
Die Vorträge der Reihe „Sechs Quellen – sechs Perspektiven. Jüdische Lebenswelten in Deutschland“, die von Januar bis Juni 2022 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte von Wissenschaftler:innen des MMZ gehalten wurden, sind online auf dem MMZ-Kanal bei Vimeo einsehbar. Die Reihe richtete den Blick auf Ausgrenzung und Diskriminierung, Ressentiments und Klischees, aber auch auf kulturelle jüdische Selbstbehauptung und den Umgang mit jüdischem Kulturerbe und die Auseinandersetzung mit internationaler Justiz nach der Shoa. Teil dieser Reihe war auch der Antrittsvortrag von Miriam Rürup.
6 / Publikationen
Kerstin Schoor, Werner Treß (Hrsg.): Juden und ihre Nachbarn. Die Wissenschaft des Judentums im Kontext von Diaspora und Migration (Europäisch-Jüdische Studien, Beiträge 60), Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2022.
Die Herausbildung einer jüdischen Wissenschaftsbewegung, die von der Haskala des späten 18. Jahrhunderts ihren Ausgang nahm und sich im 19. Jahrhundert in der Wissenschaft des Judentums manifestierte, war in vielfacher Hinsicht mit einer allgemeinen Transformation der Wissensordnungen in der Moderne verknüpft und verlieh dieser zugleich erkennbare Prägungen. Die Beiträge des Bandes thematisieren diese Entwicklungen vor dem Hintergrund von Diaspora und Migrationsbewegungen im mittel- und osteuropäischen Raum.
Open Access unter: https://doi.org/10.1515/9783110772388
Anna-Dorothea Ludewig: „Jüdinnen“ – Literarische Weiblichkeitsentwürfe im 20. Jahrhundert (Europäisch-Jüdische Studien, Beiträge 61), Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2022.
Im 19. und insbesondere im 20. Jahrhundert wurde die Literatur zum Verhandlungsort jüdischer Weiblichkeitsentwürfe, zu einem Experimentierraum, in dem zeitgenössische Diskurse über und anhand jüdische/r Frauenfiguren ausgetragen wurden. Daran anschließend stehen literarische Präsentationen jüdischer Frauen und damit jüdische Weiblichkeit als Paradigma männlicher Autorschaft im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Publikation ist die Habilitationsschrift der Autorin.
Open Access unter: https://doi.org/10.1515/9783110778953
Jewish Studies in the Digital Age. Herausgegeben von: Gerben Zaagsma, Daniel Stökl Ben Ezra, Miriam Rürup, Michelle Margolis und Amalia S. Levi. (Studies in Digital History and Hermeneutics, Band 5). Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2022.
This volume discusses how the digital turn has affected the field of Jewish Studies. It explores the current state of the art and probes how digital developments can be harnessed to address the specific questions, challenges and problems that Jewish Studies scholars confront. In a field characterised by dispersed sources, and heterogeneous scripts and languages that speak to a multitude of cultures and histories, of abundance as well as loss, what is the promise of Digital Humanities methods – and what are the challenges and pitfalls?
Open Access unter: https://doi.org/10.1515/9783110744828