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Neue Folge des Podcast „Jüdische Geschichte Kompakt“ mit Adriana Altaras über die Weitergabe des Holocaust-Traumas
Herzlich begrüßen wir Sie zur letzten Folge der vierzehnten Staffel von Jüdische Geschichte Kompakt. In der vierten Folge zum Thema „Einschnitte – Sprechen und Schweigen über Gewalterfahrungen und Antisemitismus“ spricht Martina Bitunjac mit Adriana Altaras über die Weitergabe des Holocaust-Traumas.
Nicht erst seit dem Attentat auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 oder dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind unmittelbare Gewalterfahrungen für jüdische Menschen präsent. Wie darüber gesprochen oder geschrieben wurde und wird, eruieren wir in dieser Staffel anhand sehr unterschiedlicher Beispiele aus Geschichte und Gegenwart. In dieser Staffel – moderiert von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des MMZ – wenden wir uns dabei den Anfängen einer jüdischen Geschichtsschreibung über die Schoa unmittelbar nach dem Krieg; dem Beschweigen der NS-Verfolgungserfahrungen in Südosteuropa; den Gesprächen mit Opfern rechter Gewalt in der Gegenwart sowie den unmittelbaren Auswirkungen des Ukrainekrieges auf jüdische Gemeinden in Deutschland zu.
In der ersten Folge sprach Olaf Glöckner (MMZ) mit der Sozialpädagogin Rebecca Seidler (Liberale Jüdische Gemeinde Hannover). Dabei ging es vor allem um die Folgen der russischen Militärinvasion in der Ukraine für die jüdischen Gemeinden in Deutschland. In der zweiten Folge sprach Christoph Schulze (MMZ) mit Judith Porath und Lavinia Schwedersky (Beide: Verein Opferperspektive, eine Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Land Brandenburg) über die individuellen, kollektiven und gesellschaftlichen Folgen solcher rechter und rechtsextremer Gewalt. In der dritten Folge sprach Miriam Rürup (MMZ) mit Aurélia Kalisky (Centre Marc Bloch) über jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Shoah. Es ging dabei um wissenschaftliche, dokumentarische und schreibende Annäherungen an das zuvor Geschehene.
In der neuen Folge spricht unsere Kollegin Martina Bitunjac mit der Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras über die jüdisch-kroatisch-deutsche Familiengeschichte der in Zagreb geborenen Autorin, über einschneidende Lebensentscheidungen und die transgenerationale Weitergabe des Holocaust-Traumas. Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die (auto-)biografischen Romane „Besser allein, als in schlechter Gesellschaft“ (2023) und „Titos Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“ (2011), in denen sich Adriana Altaras mit ihrer eigenen jüdischen Familienvergangenheit im Faschismus und in den jeweiligen Nachkriegsgesellschaften auseinandersetzt.
Die Kriege auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawiens und die kaum aufgearbeitete und instrumentalisierte Vergangenheit wirken sich bis heute negativ auf die Gesellschaften dieser Region aus. Infolgedessen wird insbesondere der Holocaust relativiert oder gar geleugnet. Über 80 Prozent der im ehemaligen Jugoslawien lebenden Jüdinnen und Juden überlebten den Holocaust nicht. Im sozialistischen Jugoslawien fiel die Erinnerung an jüdische Opfer des Zweiten Weltkriegs in den Hintergrund. Und während der Kriege der 1990er-Jahre flammten Nationalismen auf, die bis heute anhalten.
Wir wünschen Ihnen viele Anregungen beim Anhören der Folge und freuen uns auf ein weiteres gemeinsames Jahr mit Ihnen – alles Gute für 2025! Bleiben Sie gesund und interessiert, wir hören uns!
Das Team von Jüdische Geschichte Kompakt
Link zur vierten Folge:
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/75-14-4-trauma-bitunjac-altaras
Link zum Intro der 14. Staffel:
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/71-intro_staffel_vierzehn
Link zu allen bisherigen Folgen:
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/
Der Podcast-Kanal ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden (Hamburg) und des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien (Potsdam), das die 14. Staffel betreut (Kuratorinnen: Julia Kleinschmidt, Anna-Dorothea Ludewig, Miriam Rürup).
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